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Daseinsvorsorge und gleichwertige Lebensverhältnisse
Die Qualität der Daseinsvorsorge beeinflusst maßgeblich die Zukunftschancen einer Region. Gute Angebote etwa bei Mobilität, Bildung, Breitbandinfrastruktur oder medizinischer Versorgung werden auch als wichtige Elemente gleichwertiger Lebensverhältnisse empfunden.
Im Rahmen eines Aktionsprogramms des Bundes erarbeiteten 21 Modellregionen neue Wege einer Regionalstrategie Daseinsvorsorge mit praxisorientierten Handlungsempfehlungen. Besonders relevant sind dabei u.a. die verstärkte regionale Zusammenarbeit und die übersektorale Perspektive bei der Planung von Infrastrukturleistungen.
Damit strukturelle Risiken einer Region frühzeitig erkannt werden können, brauchen Entscheidungsträger vor Ort verlässliche Daten und gut aufbereitete Szenarien. Auf der Veranstaltung wird deshalb auch der Frage nachgegangen, wie ein besseres „Raumwissen“ zur Sicherung der Alltagsversorgung unmittelbar beitragen kann.
Der Ländliche Raum im Dialog von Wissenschaft und Praxis
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unserer ländlichen Räume ist der intensive Austausch zwischen Engagierten aus der Praxis, Spezialisten aus der Forschung und den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung unverzichtbar. Die gemeinsame Diskussion von Praxisbeispielen, Handlungsempfehlungen oder aktuellen Forschungsergebnissen kann uns dabei unterstützen, innovative Strategien vor Ort und im Land zu entwickeln.
Mit unserer Reihe „Der Ländliche Raum im Dialog von Wissenschaft und Praxis“ greifen wir folgende ausgewählte Schwerpunktthemen auf:
29.04.2021 | Erreichbarkeitssicherung im Ländlichen Raum
20.05.2021 | Daseinsvorsorge und gleichwertige Lebensverhältnisse
17.06.2021 | Das
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum unter der Lupe
20.07.2021 | Handel und
Kommunen digital stärken
16.09.2021 | Für
eine zukunftsfeste und nachhaltige Mobilität
21.10.2021 | Baukultur
und Innenentwicklung für lebenswerte Ortskerne
In sechs kompakten Online-Veranstaltungen bieten wir aktuelle Impulse aus der Perspektive der Wissenschaft, der Fachverwaltung und der Projektpraxis, die wir gemeinsam diskutieren wollen.
Hierzu laden wir Sie gemeinsam mit dem Gemeindetag Baden-Württemberg und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sehr herzlich ein.
Vorträge
Von der Regionalstrategie zum Netzwerk Daseinsvorsorge
Handout
(PDF)
Video (YouTube)
Prof. Dr. Peter Dehne, Hochschule Neubrandenburg, Institut für kooperative Regionalentwicklung
Raumwissen Land: Update required
Handout
(PDF)
Video (YouTube
Prof. Mark Michaeli, Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land
Denise Ehrhardt M. Sc., Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V., Dresden
Daseinsvorsorge in der Regionalplanung: Aktuelle Schwerpunkte und Herausforderungen
Handout
(PDF)
Video (YouTube)
Dr. Dirk Seidemann, Regionalverband Neckar-Alb
Weiterführende Informationen
MORO Netzwerk Daseinsvorsorge
www.regionale-daseinsvorsorge.de
Peter Dehne: Daseinsvorsorge. Schlüssel für gleichwertige Lebensverhältnisse. In: Michael Hüther / Jens Südekum
/ Michael Voigtländer (Hrsg.): Die Zukunft der Regionen in Deutschland. Zwischen Vielfalt und Gleichwertigkeit. Köln 2019.
(IW-Studien – Schriften zur Wirtschaftspolitik aus dem Institut der deutschen Wirtschaft), S. 67 – 83
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/Studien/Externe_Studien/2019/IW-Regionalstudie_2019.pdf?utm_source=mandiner&utm_medium=link&utm_campaign=mandiner_202105
Daseinsvorsorge und gleichwertige Lebensverhältnisse neu denken. Perspektiven und Handlungsfelder. Hg.: Akademie für
Raumforschung und Landesplanung. Hannover 2016. (Positionspapier aus der ARL 108).
https://shop.arl-net.de/daseinsvorsorg-und-gleichwertige-lebensverhaeltnisse-neu-denken.html
Regionalstrategie Daseinsvorsorge. Leitfaden für die Praxis. Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
(BMVI); Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Autoren: Johann
Kaether (Hochschule Neubrandenburg), Prof. Dr. Peter Dehne (Hochschule Neubrandenburg), Anja Neubauer (Hochschule Neubrandenburg). Berlin
[April] 2016.
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/ministerien/bmvi/verschiedene-themen/2016/regionalstrategie-daseinsvorsorge-leitfaden.html
Michaeli, Mark - Ehrhardt, Denise - Miosga, Manfred - Boß, Daniela:
Alltagsversorgung im ländlichen Raum. Schlussbericht zum Projekt Stadt und Land Partnerschaften. Hg.: TU München, Lehrstuhl
für Nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land / Universität Bayfreuth, Abteilung für Stadt- und Regionalentwicklung.
Auftraggeber: Bayerisches Staatsministerium Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Ländliche Entwicklung Bayern. München
2020.
https://www.ar.tum.de/land/downloads/alltagsversorgung-im-laendlichen-raum/
IREUS II „Entwicklung der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg"
Mit der „IREUS Studie“ wurde dem Ländlichen Raum Baden-Württembergs 2011 ein beeindruckendes Testat ausgestellt. Seither ist viel geschehen. Die Fortschreibung der IREUS-Studie erfolgte mit dem Ziel, die aktuellen Entwicklungen von Demografie, Wirtschaft und Infrastruktur aufzugreifen und auch neue Trends, die Ende der 2000er Jahre noch nicht erkennbar waren, zu thematisieren. Letzteres betrifft vornehmlich die verstärkte internationale Zuwanderung, die damit teilweise verbundenen neuen oder verstärkten Aufgaben der Bildung und Integration sowie der Wohnraumversorgung.
Im Ergebnis der Studie kann ein insgesamt positives Fazit gezogen werden. Baden-Württemberg hat gute Chancen, seine ländlich geprägten Räume zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Zukunftsrisiken sind einzuräumen und werden in der Studie angesprochen. Mit einer integrierten Gesamtstrategie, welche die wirtschaftliche, demografische und infrastrukturelle Entwicklung in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten thematisiert, können Disparitäten aber auch zukünftig begrenzt und ein „Abhängen“ einzelner Räume vermieden werden.
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum
Seit über 25 Jahren leistet das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) in Baden-Württemberg einen
enormen Beitrag zur Strukturentwicklung im Ländlichen Raum. Gefördert werden über kommunale Aufnahmeanträge Projekte,
die lebendige Ortskerne erhalten, zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten ermöglichen, eine wohnortnahe Versorgung mit Waren und
Dienstleistungen sichern sowie zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.
Das Verfahren hat sich in Jahrzehnten bewährt: über die Kommunen werden die Aufnahmeanträge mit privaten, gewerblichen und
kommunalen Projekten eingereicht. Nach der Priorisierung auf Landkreisebene erstellt das zuständige Regierungspräsidium einen
Programmvorschlag, der dann gemeinsam mit dem Ministerium beraten und beschlossen wird.
Inhaltlich werden im ELR durch die jährlichen Ausschreibungen stets neue Impulse gesetzt. Fördermöglichkeiten und
Fördersätze werden an die sich ändernden Rahmenbedingungen und Herausforderungen angepasst. So wurden auch die vier
Förderschwerpunkte Arbeiten, Wohnen, Grundversorgung und Gemeinschaftseinrichtungen im Laufe der Jahre unterschiedlich interpretiert
und gewichtet. So ist das ELR stets beides: konstant und flexibel, verlässlich und zeitgemäß, beständig und
innovativ.
Und die Bilanz kann sich sehen lassen: 1,8 Milliarden Euro wurden in den letzten 26 Jahren eingeplant Das dadurch angestoßene
Investitionsvolumen beträgt 14,3 Milliarden Euro. Die hinter diesen Summen stehenden Maßnahmen haben dazu beigetragen, die
dezentrale Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur mit einem starken Ländlichen Raum in Baden-Württemberg zu erhalten
und weiter zu entwickeln.
https://mlr.baden-wuerttemberg.de/elr
https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/land/elr/
Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg
Auf 69 Prozent der Landesfläche wohnen 34 Prozent unserer Bevölkerung. Mit seinen vielfältigen Funktionen in den Bereichen
Wohnen, Gewerbe, Erholung und Kultur sowie in der Pflege der Kulturlandschaft, dem Schutz der natürlichen Ressourcen und bei der
Erzeugung von qualitätsvollen land- und forstwirtschaftlichen Produkten ist der Ländliche Raum ein starkes Stück
Baden-Württemberg.
Raumkategorien nach dem Landesentwicklungsplan 2002
Verdichtungsräume (VR)
als großflächige Gebiete mit stark überdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und intensiver innerer Verflechtung
Randzonen um die Verdichtungsräume (RZ)
als an die Verdichtungsräume angrenzende Gebiete mit erheblicher Siedlungsverdichtung
Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum (VB)
als Stadt-Umland-Bereiche mit engen Verflechtungen und erheblicher Siedlungsverdichtung
Ländlicher Raum im engeren Sinn (LR i.e.S.)
als großflächige Gebiete mit zumeist deutlich unterdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und hohem Freiraumanteil
Anmeldung
Online: www.alr-bw.de, E-Mail: alr@lel.bwl.de oder Anmeldeformular per
Fax oder per Post an die ALR
Anmeldeschluss ist Montag, der 17. Mai 2021
Online-Veranstaltung
Die Veranstaltung wird über Cisco Webex Meetings realisiert. Wir empfehlen die Vorabinstallation der App.
Sie erhalten den Einwahl-Link am jeweils 2 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung per Mail.
Tagungsbeitrag
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Zielgruppe
Vertreterinnen und Vertreter folgender Institutionen und Bereiche: Kommunen und Landkreise, Fachverwaltungen, Verbände und Vereine,
Medien, Projekte und Initiativen sowie alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für die ländlichen Räume
interessieren und engagieren
Veranstalter
Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Gemeindetag Baden-Württemberg, Ministerium für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz Baden-Württemberg