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Der diesjährige Landschaftspflegetag findet ganz im Süden von Baden-Württemberg, im Bodenseekreis,
statt. Es handelt sich um eine Region, die wirtschaftlich stark wächst und in weiten Teilen von einer intensiven Land- und
Forstwirtschaft geprägt wird. Der Bodensee gehört zudem zu den beliebtesten Urlaubszielen in Deutschland. In dieser
vielfältig genutzten Landschaft kommen am Bodenseeufer und im Bodenseehinterland zahlreiche europäisch bedeutende
Lebensräume und Arten vor. In den Niederungen wachsen Pfeifengraswiesen und auf den Hängen Magere Flachland-Mähwiesen, an
naturnahen Fließgewässern leben Helm-Azurjungfer und Bachmuschel, am kiesigen Bodenseeufer wächst das
Bodensee-Vergissmeinnicht.
Das enge Miteinander von naturnahen Bereichen und intensiv genutzter Landschaft stellt besondere Anforderungen an den Naturschutz. Ideen zur Integration von Artenschutz in bestehenden Nutzungen, z. B. bei der Gewässerunterhaltung, sind notwendig. Auch ist der Dialog zwischen Naturschutz und Bewirtschaftern bei der Umsetzung von Maßnahmen ein wichtiger Baustein zum Erfolg.
Beim Landschaftspflegetag sollen die besonderen Anforderungen beim Management von Lebensräumen in vielfältig genutzten Landschaften aufgezeigt und Lösungen dargestellt werden. Wir laden Sie ein, sich zu informieren und mitzudiskutieren. Am Nachmittag werden bei einer Exkursion verschiedene Beispiele im Bodenseekreis vorgestellt.
Management und Pflege von Natura 2000-Gebieten im Bodenseekreis
Daniel Doer, Landschaftserhaltungsverband Bodenseekreis e. V.
Umsetzung
Artenschutzprogramm am Beispiel der FFH-Art Helm-Azurjungfer und Vereinbarkeit mit der Praxis der Grabenpflege
Dr. Holger Hunger, INULA - Institut für Naturschutz und Landschaftsanalyse, Freiburg im Breisgau
Miteinander
statt übereinander reden: Diskussionsbeiträge aus dem Projekt „Dialogforum Landwirtschaft und Naturschutz"
NABU Baden-Württemberg
Weitere Informaionen zum Projekt
Der LEV Bodenseekreis e. V. arbeitet bei vielen seiner Pflegemaßnahmen eng mit den Bearbeitern der Artenschutzprogramme zusammen. Zum Beispiel werden Besucherlenkungsmaßnahmen zum Schutz der ende-mischen Strandrasenarten Strandschmiele und Boden-see-Vergissmeinnicht in Abstimmung mit der Arbeits-gruppe Bodenseeufer umgesetzt. Anfang 2017 wurden so in Kooperation mit den Gemeinden Hagnau und Immenstaad Besucherlenkungseinrichtungen aufgestellt, die bei der Exkursion am Bodenseeufer angeschaut werden.
Seit fast 30 Jahren läuft im Bodenseekreis ein Streuobstförderprogramm. Bei der Exkursion werden wir eine Streuobstwiese besichtigen, die in der jetzt angelaufenen Evaluation untersucht wird.