Inhalt
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit jüngst veröffentlichter Studie „KreativLand BW“ erweist sich die Kultur- und Kreativwirtschaft mit mindestens 6.500 Kreativunternehmen und einem Mindestumsatz von 1,91 Mrd. Euro als starke Wirtschaftskraft in den ländlichen Räumen Baden-Württembergs. Die Branche ist hier mit rund 53.000 Gesamterwerbstätigen fest verortet.
Weiterhin empfiehlt die aktuelle „Regionalökonometrische Untersuchung zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum Baden-Württembergs“, zukünftig eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur mit innovativen Zukunftsbranchen anzustreben. Die Branche der Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine solche agile Zukunftsbranche. Gleichzeitig reicht ihr Potenzial auch in andere Wirtschaftsbranchen, denn sie ist mit ihrer Wandlungs- und Innovationsfähigkeit wichtiger und notwendiger Dienstleister und Innovationstreiber im Kontext der digitalen und nachhaltigen Transformation.
Vor diesem Hintergrund wird der Ideenwettbeweb „KreativLand BW gestalten!“ die Initiierung und Weiterentwicklung kreativwirtschaftlicher Projekte in den ländlichen Räumen von Baden-Württemberg auszeichnen und befördern. Die heutige Veranstaltung soll Informationen über diese Branche vermitteln und für die Teilnahme am Wettbewerb motivieren. Dazu wird ein breites Spektrum an Vorträgen und Workshops angeboten, etwa über gelungene Unternehmens- und Förderbeispiele oder über erhobene Kennzahlen. Interessierte aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik lade ich herzlich zum gemeinsamen Informieren und Austauschen ein.
Peter Hauk MdL
Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Workshop 1: Boden.See.Kreativ
Moderation: Sabine Schumann, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Boden.See.Kreativ. - das Netzwerk für die Kultur- und Kreativwirtschaft in der Vierländerregion Bodensee
Bodenseekreativ ist das Netzwerk der Kultur und Kreativwirtschaft in der Vierländerregion Bodensee. Es fördert den Austausch von Ideen, Ressourcen und Kooperationen zwischen Künstlern, Designern und Kreativen und Kulturschaffenden verschiedenster Disziplinen. Unsere Mission ist es, der Branche mehr Sichtbarkeit und Gehör zu verschaffen sowie das Bewusstsein für die Bodenseeregion als attraktiven Kreativstandort zu stärken. Wir bieten eine Plattform für Vernetzung, ermöglichen den Wissenstransfer durch Netzwerktreffen, Seminare und Workshops und unterstützen die Zusammenarbeit zwischen kreativen Akteuren.
Referentinnen
Christina Wechsel, Landratsamt Konstanz
Christina Wechsel ist seit vielen Jahren als Projektleiterin in verschiedenen Bereichen der Wirtschaftsförderung tätig. Dabei
sind Clusterinitiativen und Netzwerke ein besonderer Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Das Netzwerk Boden.See.Kreativ betreut sie von Beginn
an.
Kerstin Müller, mueller macht web, Konstanz
Kerstin Müller ist seit vielen Jahren Podcasterin, erstellt Websites und unterstützt Teams und Unternehmen mit der
Methode LEGO® SERIOUS PLAY®. Sie engagiert sich von Beginn an ehrenehrenamtlich im Netzwerk Bodensee Kreativ.
Workshop 2: Werkstätten der Cross Innovation
Moderation: Stephanie Hock, MFG Baden-Württemberg
CampusVäre - Creative Institute Vorarlberg
ist die Anlaufstelle und Plattform für Kreativwirtschaft, Kreislaufkultur, Digitalisierung, Wissenschaft, Bildung, Innovation und
Kultur am Campus V in Dornbirn und planen die „Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft“.
Transformation ehemaliger Industriehallen der Firma F.M. Hämmerle in eine „Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft“ am Campus V in Dornbirn. Diese bestehenden Hallen, die früher eine Spinnerei und Weberei waren, werden ressourcenschonend umgebaut und werden im partizipativen Prozess nach den Bedürfnissen unserer künftigen Mieter:innen eingerichtet. Dort wird Ihnen maximale Entfaltungs- und Vernetzungsmöglichkeiten angeboten.
Ab Frühjahr 2025 werden Räume (Büros, Werkstätten, Ateliers, Freiraum,…) an Menschen vermietet, die gerne innovativ arbeiten, kreatives Denken mögen und Kreislaufwirtschaft schätzen.
Für Transparenz und Partizipation werden dort begleitend unterschiedlichste kreative und kulturelle Veranstaltungen angeboten, die Einblicke in diesen besonderen Transformationsprozess bieten: Aus einem verlassenen, alten Industrieareal wird eine pulsierende, zukunftsträchtige „Werkstatt zur Entwicklung der Zukunft“ für alle, die sich diesem Motto verschreiben werden.
Referentin
Bettina Steindl, CampusVäre – Creative Institute Voralrberg GmvH, Dornbirn
Bettina Steindl studierte an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck/Österreich Betriebswirtschaftslehre mit Spezialisierung auf Internationale Handelsbeziehungen, Kulturmanagement und Gender Studies. Sie hat bei den beiden Kulturhauptstädten Linz 2009 und Ruhr 2010 gearbeitet und im Anschluss die nordreinwestfälische Kulturinstitution Urbane Künste Ruhr, angesiedelt bei der Ruhrtriennale, mitbegründet. Ab 2014 leitete Bettina Steindl das designforum Wien im MuseumsQuartier und übernahm 2017 die Leitung des Bewerbungsbüros als österreichische Kulturhauptstadt Europas Dornbirn plus. Daraus hervor ging die CampusVäre – Creative Institute Vorarlberg GmbH, deren Geschäftsführerin und Kuratorin Bettina Steindl ist. Sie hat mehrere Ausstellungen national und international, darunter im Rahmen der World Design Capital Taipeh 2016, kuratiert und lehrt an Universitäten und Fachhochschulen. Sie ist Teil des Expertinnen:Netzwerke Vorarlberg, Mitbegründerin von speakerinnen.org Vorarlberg, in diversen Kulturbeiräten und Advisory Boards und Vorstandmitglied von designaustria, Europas zweitgrößter Interessensvertretung für Kreativschaffende.
Workshop 3: Manufakturenstadt Horb
Moderation: Ulrich Winchenbach, MFG Baden-Württemberg
Manufakturenstadt Horb
Um die Horber Innenstadt zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten, hat die
Stadtverwaltung Horb am Neckar die Idee der „Manufakturenstadt Horb am Neckar“ entwickelt. Das Konzept dient einem
Alleinstellungsmerkmal in der Raumschaft und dockt an die bereits bestehenden Strukturen und Stärken in den Bereichen Handwerk, Kunst,
Kultur und Tradition an. Ziel ist es in den nächsten Jahren Leerständen in der Innenstadt dauerhaft zu beseitigen und so ein
neues Branding und eine eigene Marke zu etablieren. So soll die Manufakturenstadt Horb am Neckar ihre Stärken, wie z.B. den
historischen Marktplatz, das charmante Altstadtensemble und den Neckar als Erlebnisraum, in den Vordergrund rücken.
Referenten
Dejan Micic, Stadtverwaltung Horb am Neckar
Dejan Micic ist seit 2021 Wirtschaftsförderer von Horb am Neckar und seit 2023 Geschäftsführer des Technologiezentrums Horb. Gemeinsam mit dem City-Management hat Dejan Micic mit der "Manufakturenstadt" 2021 einen Antrag beim BBSR in der Förderkulisse "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)" gestellt. Im Rahmen des Projekts sollen in Leerständen in der Altstadt Manufakturen und ähnliche Konzepte angesiedelt werden, welche die Innenstadt mit neuen Konzepten wiederbeleben und eine neue Aufenthaltsqualität herstellen sollen. Gleichzeitig möchte man mit dem zeitlich bis August 2025 befristeten Projekt auch eine Marke für die Innenstadt aufbauen, welche auf Werten wie Individualität, Authentizität, Regionalität und Nachhaltigkeit aufbaut. Mittlerweile wurden sieben Manufakturen oder ähnliche Konzepte angesiedelt, sowie weitere fünf weitere Leerstände verhindert werden. Somit konnte entgegen des bundesweiten Trends durch Kreativität und viel Engagement einzelner, mutiger Beteiligter die Leerstandsquote durch diesen inhaltlichen, roten Faden leicht reduziert werden.
Ellen Williams, moosgrün – Galerie für Besonderes, Horb am Neckar
Nach meinem Schulabschluss habe ich mehrere Jahre im muslimischen Ausland in der Entwicklungshilfe gearbeitet. Im Anschluss daran meine
Ausbildung und Meisterprüfung zur Elfenbeinschnitzerin am BSO in Michelstadt (Odw.) gemacht. Mehrere Jahre habe ich mit meinem Label
"ellen kristina" meinen Schmuck aus fossilem Mammutelfenbein über Juweliere verkauft. Nach meiner Pause als Mutter zweier Kinder
entstand im April 2024 im Rahmen des Manufakturenstadtprojektes meine Galerie "moosgrün" in Horb am Neckar, in der ich nun meine
eigenen Werke und die von ca. 25 anderen Künstlern ausstelle.
Workshop 4: Schloss Blumenfeld
Moderation Dr. Ellen Koban, MFG Baden-Württemberg
Schloss Blumenfeld
Schloss Blumenfeld ist ein lebendiges Denkmal der Stadt Tengen. Es wird als Wohn-, Arbeits-, Veranstaltungs- und Begegnungsort belebt
und als „unfertiger Ort" mit Raum für Kultur- und Kreativschaffende konzipiert. Es dient als Reallabor im ländlichen Raum
für kulturelle Teilhabe, soziale Innovation, gemeinwohlorientiertes Unternehmertum sowie Leerstandsentwicklung und fördert
Engagement und Ehrenamt. Nach drei Jahren und einem ersten Proof of Concept sind sie auf dem Weg vom Dritten Ort zur Transformation in der
Region und von der Zwischennutzung in die Verstetigung.
Referenten
Bürgermeister Selcuk Gök, Tengen
Selcuk Gök ist Bürgermeister der Stadt Tengen (BaWü). Nachdem er als Vorsitzender der
SPD-Gemeindefraktion seiner Heimatgemeinde Brühl und als Fachangestellter der Agentur für Arbeit verwalten und anpacken gelernt
hat, wurde er im April mit 26 Jahren zum Bürgermeister gewählt und möchte seitdem die Wirtschaft, bürgerschaftliches
Engagement, Bedürfnisse aller Generationen, erneuerbare Energien und Leerstandsentwicklung fördern. Mit seiner progressiven,
dynamischen Herangehensweise und positiven Macher-Mentalität begegnet er innovativen Projekten und gestaltet gemeinsam mit der
Kreativ- und Kulturwirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft von Schloss Blumenfeld und Tengen nachhaltig.
Alicia Clemens, Schloss Blumenfeld, Tengen
Alica Clemens (29, Dipl.Ing. Architektur) ist Zukunfts(ort)gestalterin im Schloss Blumenfeld in Tengen (BaWü).
Sie ist verantwortlich für die architektonische Gestaltung der Räume, das Kuratorium der Ausstellungsflächen sowie
Marketing. Parallel dazu forscht sie im Master of Advanced Studies für Geschichte & Theorie der Architektur an der ETH Zürich
über die erste Architektin Deutschlands. Sie ist Architektin mit Herz und will ein wertschätzendes Umfeld schaffen, in dem das
Bestehende repariert, wiederverwendet und neu gedacht wird.
MFG Baden-Württemberg startet neuen Ideenwettbewerb: KreativLand BW gestalten!
Nach den Zahlen, Daten und Fakten der Studie KreativLand BW lädt die MFG Baden-Württemberg mit dem Wettbewerb „KreativLand BW gestalten!“ ein, Ideen zu schmieden und Initiativen einzureichen, die die Kultur- und Kreativwirtschaft auf dem Land stärken.
Gesucht sind Ideen und Initiativen, Netzwerke und Kooperationen, Projekte und Unternehmungen, die die Branche sowie die ländlichen Räume gleichermaßen wachsen lassen. Die Teilnehmenden erhalten Preisgelder, Beratung und weitere Unterstützungsmaßnahmen.
Die MFG Baden-Württemberg ist Veranstalter des Wettbewerbs und begleitet die Teilnehmenden bei der Umsetzung ihrer Ideen als landesweites Kompetenzzentrum. Sie ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und des Südwestrundfunks mit der Aufgabe der Förderung der Filmkultur und Filmwirtschaft sowie der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Der Ideenwettbewerb startet am 01.11.2024 und wird durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert.
Weitere Informationen: www.kreativland.mfg.de
Expertise: KreativLand BW
Neben Zahlen und Daten zur Kultur- und Kreativwirtschaft in ländlichen Räumen Baden-Württembergs bietet die bundesweit erstmalige Studie anhand von Zitaten, Beispielen und Kurzinterviews Einblicke in die Unternehmens- und Schaffenspraxis der Kreativbranche im Land. Handlungsempfehlungen zeigen auf, wie die Branche zukunftsfähig bleibt und zur Zukunftsfähigkeit des Landes beitragen kann.
- Einige Keyfacts zur Kultur- und Kreativwirtschaft im Ländlichen Raum:
- Jede oder jeder 5. Kultur- und Kreativschaffende aus Baden-Württemberg ist im Ländlichen Raum tätig
- 6.500 Unternehmen (über 22.000 Euro Jahresumsatz)
- 1,91 Mrd. Euro Mindestumsatz
- 53.000 Gesamterwerbstätige
- 20.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
- Mehr Kernerwerbstätige als in Hotellerie und Gastronomie
- Starke Teilmärkte im Ländlichen Raum: Architekturmarkt, Pressemarkt, Designwirtschaft und Werbemarkt
Die MFG Baden-Württemberg erstellte in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Prognos AG die Studie. Sie ist durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert.
Die Studie steht zum Download auf www.kreativland.mfg.de bereit.
MFG Medien- und Filmgesellschaft
Baden-Württemberg mbH
Breitscheidstr. 4
70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 90715-300
E-Mail: info@mfg.de
www.mfg.de
Anmeldung
Wir erbitten Ihre Anmeldung bis zum 15.11.2024.
Anmeldungen sind verbindlich und werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.
Tagungsort
KUBAA – KulturBahnhof Aalen, Georg-Elser-Platz 1, 73431 Aalen
Tagungsbeitrag
Die Veranstaltung ist kostenfrei.
Zielgruppe
Vertreterinnen und Vertreter folgender Institutionen und Bereiche: Kommunen und Landkreise, Fachverwaltungen, Kultur- und Kreativwirtschaft, Medien, Unternehmen und Handwerk sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
Veranstalter
Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg; MFG Baden-Württemberg; Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Kooperationspartner
Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, Kontaktstelle Frau und Beruf Ostwürttemberg-Ostalbkreis, Stadtverwaltung Aalen, Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO)
Hinweise
Die für die Organisation der Veranstaltung notwendigen personenbezogenen Daten werden maschinell verarbeitet und gespeichert. Mit der Anmeldung erklären Sie hierfür Ihr Einverständnis.
Während der Veranstaltung werden Foto- und Filmaufnahmen angefertigt. Diese werden für Zwecke der Veranstaltungsberichterstattung und allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Medien veröffentlicht.