Die Aufmerksamkeit gegenüber Wildtieren im Siedlungsraum ist gestiegen. Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern bei Behörden und öffentlichen Stellen werden häufiger. Meist geht es um Füchse und Steinmarder. Aber auch Wildgänse, Dachse, seltener Wildschweine, Waschbären, Nutrias und andere Arten kommen mittlerweile in den Siedlungsräumen von Baden-Württemberg vor.
Die Reaktionen aus der Bevölkerung gegenüber den Wildtieren gestalten sich sehr unterschiedlich und reichen von überschwänglicher Tierliebe und Begeisterung bis zur völligen Ablehnung. Ursprünglich positive Bewertungen können jedoch schnell umschlagen, sobald Personen selbst negativ durch Wildtiere beeinträchtigt werden.
Bis auf wenige Ausnahmen haben baden-württembergische Kommunen bisher keine Konzepte für den Umgang mit Wildtieren im Siedlungsraum entwickelt. Greifen Bürgerinnen und Bürger zur Selbsthilfe, übertreten sie dabei meist Vorgaben von Jagd-, Naturschutz- und Tierschutzgesetzen. Nur wenige Kommunen bieten hierzu Informationen an. Oft suchen Betroffene lange nach Hilfe.
Hier besteht Klärungsbedarf. Deshalb laden wir Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen und Land-kreise, Fachverwaltungen, Jagd-, Naturschutz- und Tierschutzverbände sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Tagung „Wildtiere im Siedlungsraum“ ein. Die Tagung beleuchtet verschiedene Aspekte des Themas und will damit Impulse zur Entwicklung tragfähiger Lösungen auf örtlicher Ebene geben.
Städte
als Wildtierlebensraum: Fallbeispiel Wien
Dr. Richard Zink, Veterinärmedizinische Universität Wien, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
Wilde
Nachbarn in der Stadt Freiburg
Andreas Schäfer, Städtisches Forstamt Freiburg im Breisgau
Ergebnisse der Studie „Wildtiere im Siedlungsraum Baden-Württemberg”: Arten, Konflikte
und Einstellungen der Bevölkerung
Kurzfassung
Vortrag
Geva Peerenboom, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Professur für Forst- und UmweltpolitikDr.
Andy Selter, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Professur für Forst- und Umweltpolitik
Wer
darf was, wann, wie? Vorstellung einer Handlungsmatrix zum Umgang mit Wildtieren in Karlsruhe
Dr. Alexandra Börner, Stadtverwaltung Karlsruhe, Ordnungs- und Bürgeramt
Wildtierkrankheiten
und Zoonosen
Dr. Kerstin Rigbers , Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe
Rotfüchse (Vulpes vulpes) in der Millionenstadt Berlin: Der Kiezfuchs als Teil des Stadtbildes und seine Wahrnehmung in der
Bevölkerung
Kurzfassung
Vortrag
Sophia Kimmig, Leibniz-Institutfür Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Forschungsverbund Berlin e. V., Berlin
Marderbeauftragte in Nordrhein-Westfalen: Ein Projekt des Landesjagdverbands
Kurzfassung
Vortrag
Gerhard Thomas, Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen
Infoflyer Fuchs, Städtisches Forstamt Freiburg
Infoflyer Steinmarder, Städtisches Forstamt Freiburg
Wildtiere im Siedlungsraum Baden-Württembergs
An der Professur für Wildtierökologie und Wildtiermanagement der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg wurden zwei aufeinander aufbauende Studien zu Wildtieren im Siedlungsraum von Baden-Württemberg durchgeführt. Die beiden Studien wurden aus Mitteln der Jagdabgabe vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gefördert.
Als ein Ergebnis der Studien wurden Internetseiten erstellt, die vielfältige Informationen über Wildtiere im Siedlungsraum zur Verfügung stellen. Zentrale Inhalte sind die einzelnen Tierarten und ihr Verhalten, die Informationen zu Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Konflikten und Angaben zu Ansprechpartnern auf Landesebene, regionaler und lokaler Ebene.
www.wildtiere-stadt.wildtiere-bw.de
www.wildtiere-bw.de
www.wildlife.uni-freiburg.de/forschung/laufend/wildtier_siedlung_bw_ii