Kulturplattform #3 der »Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb«
Was kommt und was bleibt?
In der »Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb« sind seit 2016 kluge und spannende Kulturprojekte im Rahmen des Programms »TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel« der Kulturstiftung des Bundes entstanden. Auch die THEATERWERKSTATT des LTT war mit ungewöhnlichen Formaten auf der Alb unterwegs, um ortsspezifische und partizipative Kulturangebote zu entwickeln. Aber unter welchen Bedingungen gelingen solche Projekte im ländlichen Raum? Wen und was braucht es, damit es nicht bei diesen einmaligen Impulsen bleibt und welche Strukturen müssen gestärkt werden, um die Kulturarbeit in unserer Region weiterzuentwickeln? Die »Lernende Kulturregion Schwäbische Alb« lädt Praktiker und Experten aus Kultur, Politik und Verwaltung ein, Antworten auf diese Fragen zu suchen und neue Ideen, Wege und Partner für zukunftsweisende Kulturprojekte im ländlichen Raum zu finden. Bei der Kulturplattform #3 öffnet sie den Blick für die verschiedenen Kulturakteure auf der Schwäbischen Alb. In drei spartenübergreifenden Foren und einer gemeinsamen Diskussionsrunde begegnen sich Akteure aus allen künstlerischen Sparten und Verwaltung, um über produktive Bedingungen für Kunst- und Kulturschaffende im ländlichen Raum zu diskutieren und neue Sichtweisen für eine zukunftsorientierte und spezifische Kulturarbeit jenseits der Ballungsräume zu entwickeln.
Die Kulturplattform #3 findet am Montag, 19. Februar 2018 in Kooperation mit »TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel«, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg und dem Landestheater Tübingen statt.
Hintergrund
Viele ländliche Regionen Deutschlands leiden unter Abwanderung, Überalterung und sinkenden Einnahmen ihrer Gemeinden. Als freiwillige Aufgabe der Daseinsvorsorge stehen gerade auch Kultur und öffentlich geförderte Kultureinrichtungen zur Disposition. Vor diesem Hintergrund hat die Kulturstiftung des Bundes das Programm »TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel« ins Leben gerufen, das Impulse und Beispiele für ein zukünftiges Kulturangebot in strukturschwachen Räumen geben möchte. Im Mittelpunkt stehen hauptamtlich geführte Kultureinrichtungen, die gemeinsam mit den Menschen vor Ort ein zukunftsfähiges Kulturangebot entwickeln, das über klassische Formen von Bildungs-, Vermittlungs- und Bühnenangeboten hinausgeht.
Modellregion
Die Schwäbische Alb mit den Landkreisen Alb-Donau, Biberach, Heidenheim, Ostalb, Reutlingen, Schwäbisch Hall und Sigmaringen und den LEADER-Regionen Brenzregion, Jagstregion, Mittlere Alb und Oberschwaben ist eine von bundesweit vier Modellregionen, die von 2016 bis 2020 in TRAFO unterstützt werden. Bevor der Stiftungsrat der Kulturstiftung im Dezember 2015 seine Förderzusage gab, fand ein reger Austausch zwischen Vertretern der beteiligten Kommunen und LEADER-Regionen, den Ministerien sowie Experten aus der Kulturarbeit statt. Aus der Frage, wie die Ziele von TRAFO auf der Schwäbischen Alb umzusetzen seien, entstand das Konzept der »Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb«.
Lernen als Zielrichtung
Das »Lernen« gibt die Richtung der überregionalen Zusammenarbeit vor, denn Weiterentwicklung bedeutet auch immer Reflexion von Altem und Offenheit für Neues. Der Lernfelder gibt es viele: Große und kleine Kultureinrichtungen, die in so genannten Kulturwerkstätten kooperieren und sich überregional vernetzen. Einrichtungen, die mit Schulen, Vereinen und freie Initiativen zusammenarbeiten und sich so noch besser für die Menschen und Themen im ländlichen Raum öffnen. Kulturelle Institutionen, die ihre Arbeitsweisen um partizipative und innovative Ansätze ergänzen, leerstehende Räumlichkeiten bespielen und neue Besuchergruppen gewinnen. Aber auch Gemeinden und Verwaltungen, die den Wert von Kultur schätzen lernen und gemeinsam neue Wege der Unterstützung ausloten.
Verknüpfung mit LEADER
Die »Lernende Kulturregion« hat sich daher ebenfalls zum Ziel gesetzt, die LEADER-Förderung in der Periode 2016 bis 2020 weiter für (nicht investive) Kulturprojekte zu erschließen. Hierfür arbeitet sie eng mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und den Regionalmanagern der Brenzregion, Jagstregion, Mittleren Alb und Oberschwabens zusammen. Bis April 2019 können sich interessierte Kultureinrichtungen für eine Förderung ihres Transformationsvorhabens bewerben. Dieses kann dann zugleich in TRAFO und aus dem Topf der zuständigen LEADER-Region gefördert werden. Die Fördergrundsätze und der Vorbereitungsbogen können auf der Homepage der »Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb« heruntergeladen werden.
Erfolgreich zum Ziel
Die Zielerreichung des Projektes »Lernende Kulturregion« sowie die Erfahrungen der beteiligten Akteure werden prozessbegleitend vermittelt, dokumentiert und evaluiert. Eine halbjährliche Kulturplattform findet an verschiedenen Orten in der Modellregion statt. Im Anschluss wird eine mehrseitige Informationszeitung veröffentlicht, die sich auf bereits erreichte Ziele und realisierte Vorhaben sowie offene Ziele und geplante Maßnahmen bezieht und die Aufgaben und Möglichkeiten der Schwäbischen Alb als Modellregion in TRAFO in den Blick nimmt.
Fördermittelgeber
Von 2016 bis 2020 wird die Kulturregion mit über 3 Mio. Euro in »TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel«, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg gefördert. Der Ostalbkreis hat die Trägerschaft des Projektes übernommen.
Tagungsort:
Landestheater Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen, Eberhardstr. 6, 72072 Tübingen
Tagungsbeitrag:
kostenfrei
Veranstalter:
Lernende Kulturregion Schwäbische Alb
Kooperationspartner:
TRAFO - Modelle für Kultur im Wandel, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Akademie
Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Landestheater Tübingen