Inhalt
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei der Umsetzung von Pflegemaßnahmen in Baden-Württemberg sind die Landschaftserhaltungsverbände wichtige Partner in den jeweiligen Landkreisen. Sie leisten einen zentralen Beitrag zur Erhaltung der historisch gewachsenen und mit seltenen und geschützten Tier- und Pflanzengesellschaften besiedelten Kulturlandschaften. Wichtig dabei ist das Zusammenspiel von Landwirten, Kommunen, Verbänden und Fachbehörden. Sie sollen vor Ort gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Flächenbewirtschaftung unter Berücksichtigung ökologischer Belange finden. Dabei werden die örtlichen Akteure über die Landschaftspflegerichtlinie finanziell vom Land unterstützt.
Der Landschaftspflegetag 2015 greift die Themengebiete „Offenhaltung durch Beweidung und Mahd” sowie „Neophyten” auf und ermöglicht einen Einblick in die vielfältige Arbeit des Landschaftserhaltungsverbandes Ortenaukreis e. V. Damit bietet er auch in diesem Jahr eine interdisziplinäre Vernetzungsplattform aller Akteure.
Ich möchte Sie herzlich einladen mitzudiskutieren, neue Netzwerkpartner kennenzulernen und sich bei der Exkursion am Nachmittag für die abwechslungsreiche Kulturlandschaft des Ortenaukreises begeistern zu lassen.
Alexander Bonde
Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Pressemitteilung
des MLR 242/2015 vom 08.10.2015
Landschaftspflegetag Baden-Württemberg 2015 im Ortenaukreis
ermöglicht Austausch, Vernetzung und Wissenstransfer rund um
die Landschaftspflege
Beweidung
von FFH-Wiesen: Zugeständnis oder Notwendigkeit?
Dr. Alois Kapfer, Ingenieurbüro Dr. Kapfer, Tuttlingen
Staudenknöterich an unseren
Gewässern: Strategien zur Bestandsregulierung
Bernhard Walser, Regierungspräsdium Freiburg
Beitrag
zur Geschichte des Grünlands Mitteleuropas
Dr. Alois Kapfer, Ingenieurbüro Dr. Kapfer, Tuttlingen
Mittelalterlich-frühneuzeitliche
Beweidung der Wiesen Mitteleuropas
Dr. Alois Kapfer, Ingenieurbüro Dr. Kapfer, Tuttlingen
Landschaftspflege vom Rheintal bis in den Schwarzwald: Auenweiden und Flachlandmähwiesen
Aus den Kulturlandschaften am Rhein und im Schwarzwald werden bei der Exkursion zwei Beispiele vorgestellt, die die Arbeit des Landschaftserhaltungsverbands Ortenaukreis widerspiegeln. Das Naturschutzgebiet Taubergießen gehört zu den wenigen noch erhaltenen Rheinauenlandschaften Baden-Württembergs. Für das Pilotprojekt „Wilde Weiden” wurde im Naturschutzgebiet auf einer Fläche von über 20 Hektar eine Weide für Salers-Rinder eingerichtet. Ziel ist die Revitalisierung der hier in der Vergangenheit weit verbreiteten Auenbeweidung. Im Vorderen Kinzigtal kommt großflächig der Lebensraumtyp „Flachlandmähwiese” vor, dessen Artenvielfalt nur durch eine extensive Bewirtschaftung erhalten bleibt. Auf der Exkursion wird ein Teil des Natura 2000-Gebiets bei Haslach besichtigt.