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Honigbienen und viele wildlebende Insektenarten bestäuben den Großteil unserer Wild- und Kulturpflanzen und tragen damit maßgeblich zum Erhalt der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft bei. Auch leisten sie einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherung unserer Nahrungsressourcen, da der Ertrag vieler Kulturpflanzen von der Bestäubung durch Blütenbesucher abhängt. Es ist deshalb von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung, dass Lebensräume, die ein ausreichendes Nahrungsangebot für blütenbesuchende Insekten liefern, bewahrt und verbessert, wie auch neu geschaffen werden.
Honigbienen und Wildinsekten finden ihre Nahrung auf unterschiedlichen Flächen, wie Äckern, Wiesen, Wäldern, Weinbergen und Gärten, aber auch auf öffentlichen Grünflächen, an Straßenrändern, auf Ausgleichsflächen oder Firmenarealen. Die Flächen sollten so gestaltet sein, dass sie über ein ausreichendes und kontinuierliches Trachtangebot verfügen. Optimal hierfür ist eine hohe Artenvielfalt durch Verwendung von Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten sowie verschiedene Aussaattermine.
Auch durch die Aussaat von Blühmischungen und von Reinkulturen wertvoller Trachtpflanzen in der Landwirtschaft z. B. als Zwischenfrüchte oder für die Biogasproduktion steigt die Anzahl blütenreicher Flächen in der Landschaft. Das Land unterstützt hier den Anbau mit verschiedenen Fördermaßnahmen.
Für die Gestaltung von bienenfreundlichen Arealen gibt es viele standort- und nutzungsangepasste Lösungen. Jeder, von der Hobbygärtnerei über die Land- und Forstwirtschaft bis zu den Kommunen, kann einen Beitrag zu bienenfreundlicheren Landschaften leisten. Hierzu sollen Praxisbeispiele Impulse und Anregungen geben. Wir laden Sie herzlich zu dieser Fachtagung ein.
Förderung
der Blütenvielfalt: Beitrag des Landes zur Verbesserung des
Nahrungsangebots für Honigbienen und Wildinsekten
Joachim Hauck, Ministerium für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Warum
brauchen Bienen ein vielseitiges Trachtangebot
Stefan Keller, Universität Hohenheim, Landesanstalt für
Bienenkunde
Vielfalt
und Bedeutung von Wildbienen für die Bestäubung und
Anforderungen an deren Trachtangebot
Prof. Dr. Manfred Ayasse, Universität Ulm, Institut für
Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik
Netzwerk
Blühender Bodensee: Für eine arten- und blütenreiche
Bodenseeregion
Patrick Trötschler, Bodensee-Stiftung, Radolfzell
Blühende
Pflanzen für die Biogasanlage
Kerstin Stolzenburg, Landwirtschaftliches Technologiezentrum
Augustenberg (LTZ)
Wege zu mehr Blütenvielfalt durch Blühmischungen und Reinsaaten wertvoller Trachtpflanzen
Blühmischungen für blütenbesuchende Insekten lassen sich vielfältig einsetzen. Öffentliche und gewerbliche Grünflächen wie auch landwirtschaftliche Flächen lassen sich durch Ansaat mit ein- und mehrjährigen Blühmischungen zu wertvollen Lebensräumen gestalten, die über die Vegetationszeit verteilt ein Trachtangebot bereitstellen können. Auch als Zwischenfrüchte und zur Begrünung von Fahrgassen im Wein- und Obstbau kommen sie zum Einsatz.
Die Tagung bietet unter anderem aktuelle Ergebnisse von im
Auftrag des Ministeriums für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz Baden-Württemberg durchgeführten
Versuchen zum Vergleich verschiedener Blühmischungen. Auch
neue Trends wie die Verwendung von Blühmischungen und
Reinkulturen wertvoller Trachtpflanzen in der Biogasanlage werden
aufgezeigt.
Auf der Exkursion werden positive Beispiele von
Blühflächen im kommunalen und landwirtschaftlichen
Bereich vorgestellt.
Landesanstalt für Bienenkunde
Aufbauend auf der Bienenzuchtabteilung am Zoologischen Institut
der Universität Hohenheim wurde die Landesanstalt für
Bienenkunde als Bindeglied zwischen angewandter Bienenforschung und
imkerlicher Praxis 1963 gegründet. Für ihre Aufgaben
stehen der Landesanstalt gut ausgestattete Honig- und Analyselabors
sowie eine Versuchsbienenhaltung mit ca. 200 Bienenvölkern zur
Verfügung.
www.bienenkunde.uni-hohenheim.de