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Baukultur und Innenentwicklung für lebenswerte Ortskerne
Wann sind eine Gemeinde und ihr Ortskern lebenswert? Und welche Möglichkeiten haben Gemeinden, lebenswerte Ortskerne zu schaffen, zu erhalten oder weiterzuentwickeln? Mit Innenentwicklung sind Strategien, Prozesse und Maßnahmen zur Stärkung von Innenbereichen und zur Vermeidung oder Reduzierung von Außenentwicklung gemeint.
Im Hinblick auf die Qualität der Innenentwicklung spielt Baukultur eine große Rolle. Laut Bundesstiftung Baukultur ist die Herstellung, Aneignung und Nutzung von Baukultur ein gesellschaftlicher Prozess, der auf einer breiten Verständigung über qualitative Werte und Ziele beruht. Zentral erscheint deshalb und vor dem Hintergrund der nach wie vor aktuellen Ergebnisse des Modellprojekts MELAP PLUS, dass Innenentwicklung und Baukultur in Gemeinden im Dialog mit und zwischen Bürgerinnen und Bürgern vorangebracht werden.
Der Ländliche Raum im Dialog von Wissenschaft und Praxis
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung unserer ländlichen Räume ist der intensive Austausch zwischen Engagierten aus der Praxis, Spezialisten aus der Forschung und den Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung unverzichtbar. Die gemeinsame Diskussion von Praxisbeispielen, Handlungsempfehlungen oder aktuellen Forschungsergebnissen kann uns dabei unterstützen, innovative Strategien vor Ort und im Land zu entwickeln.
Mit unserer Reihe „Der Ländliche Raum im Dialog von Wissenschaft und Praxis“ greifen wir folgende ausgewählte Schwerpunktthemen auf:
29.04.2021 | Erreichbarkeitssicherung im Ländlichen Raum
20.05.2021 | Daseinsvorsorge und gleichwertige Lebensverhältnisse
17.06.2021 | Das
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum unter der Lupe
20.07.2021 | Handel und
Kommunen digital stärken
16.09.2021 | Für
eine zukunftsfeste und nachhaltige Mobilität
21.10.2021 | Baukultur und Innenentwicklung für lebenswerte Ortskerne
In sechs kompakten Online-Veranstaltungen bieten wir aktuelle Impulse aus der Perspektive der Wissenschaft, der Fachverwaltung und der Projektpraxis, die wir gemeinsam diskutieren wollen.
Hierzu laden wir Sie gemeinsam mit dem Gemeindetag Baden-Württemberg und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sehr herzlich ein.
Innenentwicklung mit Überzeugung: Vorteile für alle Beteiligten in Ertingen-Binzwangen
Handout
(PDF)
Video (YouTube)
Bürgermeister Jürgen Köhler, Ertingen
Innenentwicklung: Was können Gemeinden tun?
Handout
(PDF)
Video (YouTube)
Dr. Barbara Malburg-Graf, Plan_N, Weissach im Tal
Wege zur Baukultur im Ortskern
Video (YouTube)
Prof. a. D. Kerstin Gothe, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) , Fakultät für Architektur
Weiterführende Informationen
Ein starker Ländlicher Raum braucht starke Ortskerne. Eine neue Qualität im Ortskern war der Grundgedanke von MELAP PLUS (Modellprojekt zur Eindämmung des Landschaftsverbrauchs durch Aktivierung des innerörtlichen Potenzials, 2010-2015). Die Broschüre zum Abschluss des Modellprojekts zeigt für Gemeinden im Ländlichen Raum auf, was zu den Bausteinen der Innenentwicklung gehört und wie eine neue Qualität erreicht werden kann: Neue Qualität im Ortskern: Ergebnisse und Erfahrungen aus MELAP PLUS
Viele Informationen zur Stärkung der Ortskerne bietet auch die Bundesstiftung Baukultur, u.a. mit dem Baukulturbericht 2016/2017 mit dem Themenschwerpunkt „Vitale Gemeinden – Mehr Lebensqualität auf dem Land“
Besser Bauen in der Mitte. Ein Handbuch zur Innenentwicklung.
Urbane Dörfer. Wie digitales Arbeiten Städter aufs Land bringen kann. Hrsg.: Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Berlin; Neuland21 e.V, Berlin. 2019.
Binzwangen 2040. Szenarien für ein Dorf. Hrsg.: Prof. Kerstin Gothe, Stefan Netsch; Karlsruher Institut für Technologie (KIT); Fachgebiet Regionalplanung und Bauen im ländlichen Raum. Karlsruhe 2015. [Ergebnisse eines Seminars 2013/14 mit Studierenden der Architektur am KIT]
Netzwerk Baukultur Baden-Württemberg: www.baukultur-bw.de
Bauen und Wohnen: Informationen aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg
Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) unter der Lupe: Weitere Informationen im Rahmen der Akademieveranstaltung am 17.06.2021
ELR: Informationen aus dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Portal für kommunales Flächensparen: www.aktion-flaeche.de
Die Wohnraumoffensive BW - Neue Impulse für mehr bezahlbaren Wohnraum
https://www.wohnraumoffensive-bw.de/
Gestaltungsbeiräte Baden-Württemberg (generelle Infos)
www.akbw.de/de/service/fuer-staedte-und-kommunen/gestaltungsbeirat.html
Broschüre: Gestaltungsbeiräte für Städte und Gemeinden in Baden –Württemberg: Informationen für
Gemeinderatsmitglieder, Kommunalvertreter/-innen, Planende und interessierte Bürger/-innen
https://wm.baden-wuerttemberg.de/fileadmin/redaktion/m-wm/intern/Publikationen/Bauen/Broschuere_Gestaltungsbeiraete_fuer_Staedte_und_Gemeinden_Web_2018.pdf
Gemeinschaft-b.r.o.t. pressbaum
https://www.brot-pressbaum.at/
Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpk/abt2/ref23/seiten/fachstelle-bibliothekswesen/
IREUS II „Entwicklung der Ländlichen Räume in Baden-Württemberg"
Mit der „IREUS Studie“ wurde dem Ländlichen Raum Baden-Württembergs 2011 ein beeindruckendes Testat ausgestellt. Seither ist viel geschehen. Die Fortschreibung der IREUS-Studie erfolgte mit dem Ziel, die aktuellen Entwicklungen von Demografie, Wirtschaft und Infrastruktur aufzugreifen und auch neue Trends, die Ende der 2000er Jahre noch nicht erkennbar waren, zu thematisieren. Letzteres betrifft vornehmlich die verstärkte internationale Zuwanderung, die damit teilweise verbundenen neuen oder verstärkten Aufgaben der Bildung und Integration sowie der Wohnraumversorgung.
Im Ergebnis der Studie kann ein insgesamt positives Fazit gezogen werden. Baden-Württemberg hat gute Chancen, seine ländlich geprägten Räume zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Zukunftsrisiken sind einzuräumen und werden in der Studie angesprochen. Mit einer integrierten Gesamtstrategie, welche die wirtschaftliche, demografische und infrastrukturelle Entwicklung in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten thematisiert, können Disparitäten aber auch zukünftig begrenzt und ein „Abhängen“ einzelner Räume vermieden werden.
Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum
Seit über 25 Jahren leistet das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) in Baden-Württemberg einen
enormen Beitrag zur Strukturentwicklung im Ländlichen Raum. Gefördert werden über kommunale Aufnahmeanträge Projekte,
die lebendige Ortskerne erhalten, zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten ermöglichen, eine wohnortnahe Versorgung mit Waren und
Dienstleistungen sichern sowie zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen.
Das Verfahren hat sich in Jahrzehnten bewährt: über die Kommunen werden die Aufnahmeanträge mit privaten, gewerblichen und
kommunalen Projekten eingereicht. Nach der Priorisierung auf Landkreisebene erstellt das zuständige Regierungspräsidium einen
Programmvorschlag, der dann gemeinsam mit dem Ministerium beraten und beschlossen wird.
Inhaltlich werden im ELR durch die jährlichen Ausschreibungen stets neue Impulse gesetzt. Fördermöglichkeiten und
Fördersätze werden an die sich ändernden Rahmenbedingungen und Herausforderungen angepasst. So wurden auch die vier
Förderschwerpunkte Arbeiten, Wohnen, Grundversorgung und Gemeinschaftseinrichtungen im Laufe der Jahre unterschiedlich interpretiert
und gewichtet. So ist das ELR stets beides: konstant und flexibel, verlässlich und zeitgemäß, beständig und
innovativ.
Und die Bilanz kann sich sehen lassen: 1,8 Milliarden Euro wurden in den letzten 26 Jahren eingeplant Das dadurch angestoßene
Investitionsvolumen beträgt 14,3 Milliarden Euro. Die hinter diesen Summen stehenden Maßnahmen haben dazu beigetragen, die
dezentrale Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur mit einem starken Ländlichen Raum in Baden-Württemberg zu erhalten
und weiter zu entwickeln.
https://mlr.baden-wuerttemberg.de/elr
https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/land/elr/
Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg
Auf 69 Prozent der Landesfläche wohnen 34 Prozent unserer Bevölkerung. Mit seinen vielfältigen Funktionen in den Bereichen
Wohnen, Gewerbe, Erholung und Kultur sowie in der Pflege der Kulturlandschaft, dem Schutz der natürlichen Ressourcen und bei der
Erzeugung von qualitätsvollen land- und forstwirtschaftlichen Produkten ist der Ländliche Raum ein starkes Stück
Baden-Württemberg.
Raumkategorien nach dem Landesentwicklungsplan 2002
Verdichtungsräume (VR)
als großflächige Gebiete mit stark überdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und intensiver innerer Verflechtung
Randzonen um die Verdichtungsräume (RZ)
als an die Verdichtungsräume angrenzende Gebiete mit erheblicher Siedlungsverdichtung
Verdichtungsbereiche im Ländlichen Raum (VB)
als Stadt-Umland-Bereiche mit engen Verflechtungen und erheblicher Siedlungsverdichtung
Ländlicher Raum im engeren Sinn (LR i.e.S.)
als großflächige Gebiete mit zumeist deutlich unterdurchschnittlicher Siedlungsverdichtung und hohem Freiraumanteil
Anmeldung
Online: www.alr-bw.de, E-Mail: alr@lel.bwl.de oder Anmeldeformular per
Fax oder per Post an die ALR
Anmeldeschluss ist Montag, der 18. Oktober 2021
Online-Veranstaltung
Die Veranstaltung wird über Cisco Webex Meetings realisiert. Wir empfehlen die Vorabinstallation der App.
Sie erhalten den Einwahl-Link am jeweils 2 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung per Mail.
Tagungsbeitrag
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Zielgruppe
Vertreterinnen und Vertreter folgender Institutionen und Bereiche: Kommunen und Landkreise, Fachverwaltungen, Verbände und Vereine,
Medien, Projekte und Initiativen sowie alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für die ländlichen Räume
interessieren und engagieren
Veranstalter
Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg, Gemeindetag Baden-Württemberg, Ministerium für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz Baden-Württemberg